Presse
RP vom 12.03.2008
Lokaler Sport
Furious beendet seine erste Saison auf dem fünften Tabellenplatz
(RP) Für die nationale Spitze hat es noch nicht gereicht. Furious Futsal Mönchengladbach verlor sein letztes Saisonspiel gegen den neuen Westdeutschen Meister UFC Münster 1:7 und belegt damit in der Abschlusstabelle der Westdeutschen Futsal-Liga den fünften Platz. „Für unsere erste Saison war es ein sehr ordentliches Abschneiden. Wir hatten bis zum vorletzten Spieltag die Möglichkeit, uns für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren“, sagte Spielertrainer Bünyamin Türkhan. Den Ehrentreffer gegen Münster erzielte Gladbachs bester Schütze Christian Schaffrath mit seinem elften Saisontor. Die Chance auf den ersten Titel in der Vereinsgeschichte gibt es jedoch weiterhin. Furious spielt im Halbfinale um den FVN-Pokal gegen die Futsal Lions Düsseldorf (noch nicht terminiert).
RP vom 13.02.2008
Lokaler Sport
Hallenfußball
Der neue Budenzauber?
VON THOMAS GRULKE(RP) Futsal ist im Hallenfußball mittlerweile die offizielle Spielform des Deutschen Fußball-Bundes, aber noch weitgehend unbekannt. Der Gladbacher Verein Furious Futsal nimmt seit einem Jahr am Ligabetrieb teil.
Kennen Sie eigentlich schon Futsal? Diese Variante des Hallenfußballs, bei der ohne Banden und auf Handball-Tore (zwei Mal drei Meter) gespielt wird. Und wo der Ball eine Nummer kleiner und sprungreduziert ist. In vielen europäischen Ländern ist Futsal schon wesentlich verbreiteter als in Deutschland. Nun hat der Deutsche Fußball-Bund nachgezogen: Futsal ist seine offizielle Spielform im Hallenfußball.
„Das ist eine schöne Sache für uns, da der Sport hier nun auch langsam bekannt wird“, sagt Bünyamin Türkhahn. Vor einem Jahr gründete er mit seinem Freund Alexander Ulrich Furious Futsal. Der 25-Jährige ist der Vorsitzende des ersten eingetragenen Futsal-Vereins in Gladbach. „Vorher haben wir bei den Lions in Düsseldorf gespielt. Doch die waren uns nicht gut genug. Alexander und ich sind sehr ehrgeizig“, erklärt Türkhahn. So startete Furious auch sofort im Ligabetrieb, qualifizierte sich für die höchste Spielklasse in Westdeutschland und spielt dort derzeit eine gute Rolle.
„Futsal macht höllischen Spaß, doch als Jux-Veranstaltung war der Verein nie gedacht. Wir wollen sportlichen Erfolg“, betont Spielertrainer Türkhahn. Die Teamkollegen stammen fast alle aus seinem Freundeskreis, sind aber keine Hobby-Kicker, sondern spielen Fußball bei Amateurvereinen in der Region. Türkhahn ist es da auch klar, dass „keiner ein Vereinstraining wegen Futsal absagen würde“.
Früher mit Marcell Jansen gespielt
Christian Schaffrath betreibt den Hallensport als Ausgleich zur Kreisliga B beim SC 09 Erkelenz. Der 26-Jährige kam als erster „fremder Neuzugang“ in die Clique um Türkhahn und Ulrich. „Ich dachte schon, Futsal gibt es nur in den ganz großen Städten. Da war Gladbach ein echter Glücksfall“, erzählt Schaffrath, der zu der kleineren Fraktion der Deutschen im Multi-Kulti-Team gehört. Schamil Ahkmadov ist Tschetschene und spielt aufgrund von vielen Verletzungen nur noch Futsal, nachdem er in Borussias Jugend zusammen mit Marcell Jansen und Eugen Polanski gekickt hat. „Futsal hat mir auf Anhieb gefallen. Es wird mit hohem Tempo und sehr attraktiv gespielt. Zuschauer kommen bei uns auf ihre Kosten“, sagt der 22-Jährige. Denn vor allem Techniker sind beim Futsal gefragt. „Unser Ball springt nicht so stark wie ein normaler Fußball. Dadurch ist er besser zu kontrollieren, was das schnelle und flache Kombinationsspiel fördert“, erklärt Türkhahn einen Vorzug seiner Sportart. Es sei jedoch nichts für reine Schönspieler, denn „auch im Futsal gibt es Körperkontakt. Aber Grätschen am Mann sind verboten. Zudem kann hier keiner über irgendeine Bande fliegen“. Auch Schaffrath sieht hier Vorteile gegenüber gewöhnlichem Hallenfußball: „Es gibt klare Limits, es geht bei uns deutlich fairer zu.“ Und in Richtung DFB fügt er hinzu: „Ich denke, die Entscheidung ist richtig. Im Bereich Ballgefühl und Technik haben wir doch keinen guten Nachwuchs.“
Dass der DFB in der Halle künftig nur noch Futsal spielen lassen will, findet Türkhahn jedoch auch nicht optimal: „Wir wollen den Vereinsfußballern, die anderen Hallenfußball gewöhnt sind, unseren Sport nicht aufzwingen.“ Die Futsal-Spieler von Furious möchten ernst genommen werden, möglichst bald Hallenzeiten zum Trainieren bekommen und eine Jugendabteilung aufbauen. Ehrgeizige Ziele in einem Sport, den die meisten erst noch kennen lernen müssen.
Fußball und Futsal nebeneinander
THOMAS GRULKE(RP) Manchmal ist Mounir Ben Moussa das Fußball spielen beim Verbandsligisten 1. FC Viersen nicht genug. Dann frönt er in der Halle seiner zweiten Leidenschaft: dem Futsal. „Ich kenne diesen Sport schon seit ein paar Jahren. Das ist ein Hobby, an dem ich sehr viel Spaß habe“, sagt Ben Moussa . Da traf es sich gut, dass vor einigen Wochen sein Freund Bünyamin Türkhahn, Vorsitzender von Furious Futsal Mönchengladbach, fragte, ob er Lust hätte, in der westdeutschen Futsal-Liga mitzuspielen. Der 20-Jährige nahm gerne an – und erzielte prompt fünf Tore.
„Beim Futsal benötigst du eine gute Körperbeherrschung, denn du musst deinen Gegner auf engstem Raum überwinden“, beschreibt Ben Moussa die Fähigkeiten, die man für dieses Hallenspiel mitbringen sollte. Der wendige Stürmer sieht sich auch als geeigneten Futsal-Kicker: „Die Spielweise kommt mir entgegen, da ich technisch stark bin. Draußen jedoch darf ich es mit dem Dribbeln nicht übertreiben.“ Um nicht aus der Übung zu kommen, könne er beim Futsal auch mal Tricks ausprobieren.
Vor zwei Jahren wechselte das Talent aus der A-Jugend des SV Lürrip („Da haben wir alles gewonnen“) zu Fortuna Mönchengladbach, mit der er 2007 aus der Landesliga abstieg. Es folgte der Sprung in die Verbandsliga nach Viersen. „Der FC hat natürlich Vorrang, da verdiene ich ja auch mein Geld. Aber bei Furious helfe ich gerne mal aus“, sagt der Sohn marokkanischer Eltern, der in Deutschland geboren wurde und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Beim Spitzenspiel für Furious gegen die Panthers aus Köln half er aus, diesmal jedoch mit weit weniger Erfolg. Das deutliche 2:8 ärgerte Ben Moussa, den Spaß konnte es ihm nicht nehmen.
RP vom 11.02.2008
Lokaler Sport
RP vom 09.02.2008
Lokaler Sport
Spitzenspiel zur Heim-Premiere
Futsal (togr) Seit fast einem Jahr gibt es bereits mit Furious Futsal Mönchengladbach einen Verein in der Stadt, der ausschließlich die mittlerweile offizielle Spielform des Hallenfußballs betreibt. Heute nun genießt er als Ausrichter des vierten Spieltags in der Liga des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes erstmals Heimrecht. Dann kämpfen ab 15 Uhr in der Mülforter Halle Backeshof alle zehn Ligateams um Punkte für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, (11. und 12. April in Mülheim).
Jede Mannschaft hat pro Spieltag eine Partie. Die Mönchengladbacher, derzeit Tabellendritter, spielen um 19 Uhr gegen den Zweiten Futsal Panthers Köln. Zumindest auf dem Papier ein Spitzenspiel, urious-Gründer und Spielertrainer Bünyamin Türkhahn relativiert: „Die Kölner sind stärker einzuschätzen. Wir sind im Kampf um den zweiten Platz nur Außenseiter.“ Der würde nach den neun Spieltagen den Einzug in die Endrunde bedeuten.
Doch für Furious Futsal ist das erste Jahr auch ohne die DM-Teilnahme ein großer Erfolg. Nach der Gründung wurde das Team direkt Vierter in der Spielrunde des Fußballverbandes Niederrhein, wodurch sie in die jetzige Liga vorstießen. Die vorläufige Krönung ist nun das erste Heimspiel ihrer Vereinsgeschichte.
NGZ vom 08.01.2008
Lokalsport
Vor dem Fernseher Blut geleckt
VON PETER BÖTTNER
Mit einem Vorurteil über Futsal räumt Alexander Ulrich direkt auf, wenn er über seinen Sport spricht: „Nur mit Hacke, Spitze, eins, zwei, drei kommt man beim Futsal nicht zum Erfolg. Es braucht schon mannschaftliche Disziplin und Taktik, um zu gewinnen.“
Dabei gilt Futsal gemeinhin als körperloser Budenzauber, als Spaßfußball für (Alpen-)Brasilianer. Alexander Ulrich muss wissen, wovon er spricht. Schließlich zählt der Mühlrather gemeinsam mit seinem Bruder Fabian zur nationalen Elite, spielt mit seinem Klub „Furious Futsal Mönchengladbach“ in der höchsten deutschen Liga.
Der 22-Jährige kickte früher bei der SG Neukirchen-Hülchrath, danach beim SSC Delrath. Kreisliga, Aschenplatz. Doch irgendwann hatte Alexander Ulrich keine Lust mehr, „von einem Anti-Fußballer mit Übergewicht umgegrätscht zu werden“. Da fast zeitgleich in der Umgebung Indoor-Soccer-Hallen wie Pilze aus dem Boden schossen, war die Alternative schnell gefunden. Doch auch dies reichte dem Studenten nicht. „Ich habe damals mit meinem Bruder gemeinsam die Futsal-Weltmeisterschaft im Fernsehen gesehen. Da haben wir Blut geleckt“, erinnert sich Fabian Ulrich. Via Internet fahndeten die beiden nach Gleichgesinnten und wurden fündig.
In Düsseldorf schlossen sie sich einer Futsal-Mannschaft an und gingen erstmals mit Futsal-Regeln auf Torejagd. Die größte Umstellung betraf das Spielgerät, der Futsal-Ball ist deutlich kleiner und schwerer als der bekannte Ball vom Feldfußball. „Am Anfang habe ich gedacht, ich hätte alles verlernt“, weiß Fabian, der beim SC Kapellen in der A-Jugend spielt, zu berichten. Die kleinere Kugel hat ihre Tücken, aber auch ihre Vorzüge. „Der Futsal-Ball ermöglicht eine deutlich höhere Kontrolle. Da er schwerer ist, springt er nicht so leicht und gehorcht viel besser auf die eigenen Aktionen“, so der 19-jährige Fabian. Schnell wurde ihm klar, „dass sich meine gesamte Ballbehandlung und Technik verbessern würde“. Denn auch wenn Grätschen verboten sind, körperlos ist der Sport nicht. „Es gibt schon auf die Socken“, lacht Alexander. Beim Spiel vier gegen vier und konsequenter Manndeckung braucht es also einen tiefen Griff in die Trickkiste und ein schnelles Passspiel, um Lücken zu reißen.
Bald beschlossen die beiden, eine eigene Mannschaft zu gründen. Nach dem üblichen langatmigen Ritt auf Amtsschimmeln und durch den Paraphendickicht war der Verein geboren, Mitspieler schnell gefunden. Bereits die erste Saison des „Furious Futsal Mönchengladbach“ war ein voller Erfolg, am Ende reichte es für den Aufstieg in die Westdeutsche Liga. „Höher geht es in Deutschland nicht. Es ist toll, dass wir uns jetzt bereits mit den besten Mannschaften messen können“, freut sich Alexander.
Doch die relative Überschaubarkeit der Futsalanhänger hat auch ihre Nachteile: lange Anfahrtswege und kaum Trainingsmöglichkeiten. Dem Vorhaben des DFB, Hallenfußball künftig nach Futsalregeln spielen zu lassen, sehen beide übrigens positiv entgegen. „Die Zuschauer werden gewinnen. Denn Futsal bietet spektakuläre Aktionen und temporeiche Spiele. Da trennt sich die Spreu schnell vom Weizen,“ sagt Alexander.
Fabian (l.) und Alexander Ulrich aus Mülrath sind dem Futsal verfallen.